Freiheit für Gesundheit!

In einem zunehmenden Maß dominiert das Coronavirus SARS-CoV-2 das menschliche Leben in Europa. Vielfach wird über die medizinischen Aspekte spekuliert, dabei geraten die konkret absehbaren gesellschaftlichen Folgen immer mehr ins Hintertreffen, trotz der Mahnungen kompetenter Wissenschaftler, wie z.B. dem Virologen Prof. Drosten in seinem Podcast vom 12.3.2020, den politischen Beschlüssen eine gründliche interdisziplinäre wissenschaftliche Diskussion zugrundezulegen [1]:

Jetzt ist die Zeit, in der die Politik unbedingt mal ein paar Tage Ruhe braucht, um sich beraten zu lassen. Und zwar nicht nur immer von denselben Leuten, sondern auch von anderen Fachdisziplinen. Und wir müssen der Politik diese Ruhe für solche gewichtigen Entscheidungen wie Schulschließungen jetzt unbedingt zugestehen. Es ist schädlich, wenn jetzt politische Journalisten sagen, wir machen das, was wir immer machen. Wir traktieren Politiker mit einer Dringlichkeitshaltung. Also wir sagen, von diesem Experten nehmen wir uns jetzt mal ein Zitat, spielen es der Öffentlichkeit vor und kreieren eine Dringlichkeit für die Politik, diese Stimmung, die dadurch in der Öffentlichkeit gemacht wird, durch Entscheidungen einzufangen. Ich glaube, jetzt ist es schlecht, wenn die Politik einfach mal schnell was entscheidet und dann nachkorrigieren muss, weil die Entscheidungen zu gravierend waren. Deswegen ist es gut, wenn hier vielleicht nicht mehr so versucht wird, in diesem normalen Berichtsmodus des politischen Journalismus zu agieren, sondern wenn auch politische Journalisten versuchen, mehr wie Wissenschaftsjournalisten zu arbeiten. Mehr mit Hintergrund und mit ein bisschen mehr Ruhe.

Nehmen wir uns jetzt also mal die Ruhe, die Sache mit dem neuen Coronavirus von verschiedenen Seiten zu betrachten.

Das natürliche Wechselspiel zwischen Mensch und Virus

Virale Einwirkungen auf den menschlichen Körper lassen sich zumindest bis zu Ende der Jungsteinzeit recht eindeutig nachweisen [2]. Bis heute lässt sich ein grosser Teil der menschlichen Immunität auf das natürliche Wechselspiel zwischen Virus und Mensch zurückführen.

Die Verbreitung eines neuen (oder hinreichend stark modifizierten) Virus kann im Prinzip durch zwei Effekte zum Stillstand kommen: Entweder verliert der Erreger aus nicht nachvollziehbaren Gründen, wie bei der SARS-Pandemie 2002/03 [3], seine Viralität, oder die Zahl der Immunisierten übersteigt die Zahl der Nicht-Immunisierten relevant.

Prof. John Ziebuhr leitet das Institut für Medizinische Virologie an der Universität Gießen. Er beschreibt den Vorgang bezüglich SARS-CoV-2 wie folgt [4]:

Aktuell gehen wir davon aus, dass jeder Infizierte in einer Gesellschaft ohne Immunität, wie wir sie momentan noch haben, im Schnitt drei andere Menschen ansteckt. Gestoppt werden kann die Weiterverbreitung des Virus erst, wenn jeder Infizierte nur noch weniger als eine andere Person infiziert. Hatten zwei Drittel der Bevölkerung Kontakt mit dem Virus und sind dadurch immun, fallen von den drei Menschen, die jeder anstecken würde, zwei weg. Das Virus wird dann zwar weiter zirkulieren, aber nicht mehr massenhaft infizierbare Personen finden. So ist zumindest die Theorie.

Auf Nachfrage bestätigt Prof. Ziebuhr, dass sich das Virus extrem weit verbreiten wird, egal wie sehr wir unseren Alltag einschränken:

Die Frage ist nur, in welcher Zeit. Passiert es innerhalb von sechs Monaten, von zwölf oder dauert es noch länger? Die Maßnahmen sind dazu da, den Ausbruch so weit wie möglich zu verlangsamen. Das ist sehr sinnvoll, damit unser eigentlich gut funktionierendes Krankenhaussystem nicht aufgrund der großen Anzahl an Patienten zusammenbricht, die auf der Intensivstation behandelt werden müssen. Das ist momentan eine konkrete Gefahr.

Abriegelung am Beispiel Schleswig-Holstein – ein Szenario

Am 17.3.2020 untersagte das Bundesland Schleswig-Holstein allen Touristen den Zugang, um eine Überlastung der intensivmedizinischen Einrichtungen zu vermeiden. Ein paar Tage zuvor waren bereits die Nordfriesischen Inseln abgeriegelt worden.[5]

Eine kurzzeitige Isolierung des nördlichsten Bundeslandes von gut einem Monat bis zum Ende der Osterferien wäre in erster Linie ein Zeichen von politischem Aktionismus, wie bei der vorherigen Grenzschließung Dänemarks [6]:

Dabei sind sich bei Dänemarks Grenzschließung Schwedens Epidemiologen mit ihren ausländischen KollegInnen weitgehend einig. „Völlig sinnlos“ nennt Anders Tegnell von Folkhälsomyndigheten dies und bezieht sich auch auf die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Der einzige Effekt sei ökonomischer Schaden.

Søren Brostrøm, Chef der dänischen Gesundheitsbehörde, widerspricht nicht. Kopenhagens Entscheidung sei „ein rein politischer Schritt“ gewesen, „nicht von uns empfohlen“. Es gebe keinen Nachweis über eine mehr als bescheidene Wirkung. Zudem seien die Grenzen nur für Nicht-DänInnen dicht. Arbeitspendler könnten weiter frei ein- und ausreisen.

Betrachten wir den ökonomischen Schaden. Wenn wir von dem günstigsten Szenario nach Prof. Ziebuhr ausgehen, wäre eine mindestens 6-monatigen Abriegelung ganz Schleswig-Holsteins gegen Urlaubsgäste notwendig, und die komplette Sommersaison würde ausfallen.

2018 hatte Schleswig-Holstein einen tourismusrelatierten Jahresumsatz von 9,5 Mrd. EUR [7]. Zum Vergleich hatte der Landeshaushalt 2018 Ausgaben von 12 Mrd. EUR [8]. Vor dem Hintergrund solcher Zahlen sind die politischen Willensbekundungen zu einem „Stabilitätspaket für die Wirtschaft“ [9] mit kritischen Augen zu betrachten. Zu mehr als einer erhöhten Kreditabhängigkeit der betroffenen Unternehmen werden die zur Verfügung stehenden Mittel kaum ausreichen.

Die Menschen hinter den Zahlen – der vergessene Faktor

Gehen massive Existenzsorgen in Form einer Wirtschaftskrise spurlos an Menschen vorüber? Die Studienlage lässt Zweifel angebracht erscheinen [10]:

Wie die US-Forscher um Michael T. French nun vertreten, steigt der Alkoholmissbrauch bei schlechter werdenden Bedingungen der Makroökonomie deutlich an, und zwar nicht nur bei jenen, die ihren Arbeitsplatz verloren haben, sondern auch bei denen, die um ihn bangen.Die Detailauswertungen zeigen, dass die Entwicklung bei allen Bevölkerungsgruppen, Geschlechtern und Ethnien zu sehen ist, am deutlichsten bei jungen Erwachsenen zwischen 18 und 24 Jahren.

Am Beispiel der Wirtschaftskrise 2008/09 stellte das Ärzteblatt eine signifikante Erhöhung der Suizidrate fest [11]:

Am stärksten betroffen waren die 27 europäischen Länder mit einem Anstieg um 4,2 Prozent sowie 18 amerikanische Länder (plus 6,4 Prozent). In Europa nahm die Suizidrate vor allem bei den 15 bis 24-jährigen zu, was mit der hohen Jugendarbeitslosigkeit zusammenhängen dürfte. In Amerika traf es vor allem die 45- bis 64-Jährigen.

Die Suizide sind nach Ansicht von Chang nur die Spitze eines Eisbergs. Auf jede vollendete Selbsttötung kämen 30 bis 40 Versuche, und auf jeden Versuch noch einmal zehn Personen mit Selbstmordgedanken. Hinzu kommt, dass die Wirtschaftskrise 2009 längst nicht beendet war. Nach ersten Schätzungen soll die Suizidrate in 2010 noch einmal um 10,8 Prozent gestiegen sein.

Wesentlich in diesem Zusammenhang ist, dass gerade chronischer Stress, wie eine länger anhaltende Wirtschaftskrise, das Immunsystem kräftig aus der Balance bringen kann. [12][13] Chronische Stressoren haben negative Auswirkungen auf fast alle funktionellen Maßnahmen des Immunsystems. Sowohl die natürliche als auch die spezifische Immunität werden negativ beeinflusst. [14]

Die Rolle des Immunsystems bei Covid-19

Jedes noch so gefährliche Virus ist nichts ohne seine Wirtszelle, die es zu seiner Vermehrung braucht. Mit der primären Intention seiner Verbreitung wäre es für ein Virus natürlich kontraproduktiv, seinen Wirt umzubringen. In jedem Fall beinhaltet ein Virus aber fremde biologische Information, die die natürlichen Kontrollmechanismen des menschlichen Körpers aktiviert.

Die Eintrittspforte für SARS-CoV-2 ist das Enzym ACE2, das in vielen Zellen exprimiert wird, so beispielsweise in den Herzmuskelzellen, in den Gefäßzellen des Herzens, in den Nieren, im Darm und in der Lunge.[15] Das Atmungssystem ist für das Virus, das vor allem durch Tröpfcheninfektion in der Atemluft übertragen wird, der Haupteingang.

Die Lunge ist allerdings alles andere als steril [16]:

Doch erst seit wenigen Jahren weiß man, dass auch in der Lunge Bakterien, Pilze und Viren leben – und zwar bei allen Menschen. Die Gesamtheit dieser Mikroorganismen nennt sich Mikrobiom. Wissenschaftler arbeiten noch daran, die Funktion dieses Lungen-Mikrobioms genau zu erforschen.

In den Medien werden die Lungenentzündungen vornehmlich mit SARS-CoV-2 in Zusammenhang gebracht. Wäre es nicht sinnvoll, bei solchen Patienten möglichst viele Komponenten des Lungen-Mikrobioms nach Art und Menge zu bestimmen, um einen Überblick über die Wechselwirkungen zu gewinnen?

Forscherteams an der Charité entwickelten ein Modell an menschlichem Lungengewebe, mit dessen Hilfe wesentliche Merkmale einer Lungenentzündung simuliert werden können. Dabei infizierten sie das Gewebe zuerst mit Influenzaviren und dann mit Pneumokokken (Bakterien), um eine schwere Lungenentzündung zu simulieren.

Aufgrund ihrer strukturellen Unterschiede werden Viren und Bakterien vom Immunsystem auf unterschiedliche Weisen unschädlich gemacht[17]:

Wir konnten nachweisen, dass die gegen die Viren gerichtete Immunantwort schädlich für eine anschließende Bekämpfung einer bakteriellen Infektion mit Pneumokokken ist.

Diese Forschung legt nahe, dass die Überlagerung der Virusinfektion durch Sars-CoV-2 mit einer bakteriellen Infektion ursächlich sein könnte für die lebensbedrohenden Lungenentzündungen, die bei Covid-19 beobachtet werden. Über weitere Mitspieler, wie Influenzaviren, deren Vorkommen auch in diesem Winter nicht ungewöhnlich wäre, sind bislang keine Berchte an die Öffentlichkeit gedrungen.

Schutzlos dem Virus ausgeliefert?

Anhand der möglichen Erklärung für die schweren Krankheitverläufe in Einzelfällen von Covid-19 wird klar, dass wir es mit einem komplexen System zu tun haben. Nun würde der menschliche Organismus nicht Jahrtausende von Interaktion mit Viren überlebt haben, wenn er nicht imstande wäre, auch avancierte Herausforderungen wie diese zu handhaben.

Im Falle des SARS-CoV-2 beschreibt Prof. Drosten in seinem Podcast vom 17.3.2020 die Entdeckung, dass die Viren in der ersten Woche der Infektion vornehmlich im Hals-Rachenraum aktiv sind, bevor sie in der zweiten Woche in die tieferen Atemwege absteigen. Das gibt dem Körper den Vorlauf für seine Immunreaktion, bevor fundamentale Körperfunktionen wie die Atmung beeinträchtigt werden können[18]:

Jetzt ist es bei diesem Virus so, die Serokonversion passiert hier schon am Ende der ersten Woche bei diesen Patienten, und zwar mit hoher Zuverlässigkeit. Das ist etwas, worüber ich mich sowohl gewundert als auch gefreut habe. Denn das spricht dafür, dass die Immunität sich hier sehr schnell einstellt bei dieser Infektion. Und da kann man natürlich viel drüber spekulieren, warum das so ist und warum das so anders als bei SARS ist. Und da gibt es zwei Hinweise.

Der eine ist theoretisch und ganz leicht zu verstehen. Wenn wir ein Virus haben, das im Rachen schon repliziert, wie wir ja wissen, bevor es in die Lunge geht, dann muss man eigentlich die ganze Zeit, in der das Virus schon im Rachen vorrepliziert, mitrechnen für die Immunisierung. Das heißt, da geht, wir sagen der Antigenstimulus, also der Reiz durch die Anwesenheit eines Virus, auf das Immunsystem schon los. Und vielleicht ist es so, dass viele Patienten in dem Moment, wo das Virus dann in die Lunge runterwandert am Ende der ersten Woche, gleichzeitig schon so weit sind, dass sie eigentlich eine Immunreaktion machen, weil es vorher diesen Vorlauf gab im Hals. Und das ist eine gute Situation. Vielleicht schützt das vor der Infektion der Lunge. Und das ist gleichzeitig auch – noch mal um die Ecke denken – eine sehr interessante Hypothese.

Ich sage jetzt ganz bewusst nicht Erklärung, sondern ich sage eine Hypothese. Eine Idee, die erklären könnte, warum einige Patienten, obwohl sie sehr jung sind, trotzdem einen schnellen, schweren Verlauf kriegen. Denn es ist ja denkbar, dass jemand sich nicht im Hals erst mal infiziert, sondern gleich eine hohe Dosis Virus aus der Luft einatmet in die Lunge und dass die Infektion gleich in der Lunge losgeht. Dann ist es mehr
so wie damals bei dem schweren SARS-Virus, bei dem ursprünglichen SARS-Virus.

Für jeden von uns liegt also der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung von Covid-19 im eigenen Immunsystem, welches die Resilienz gegenüber Fremdkörpern und Fremdinformation regelt. Es tut dies mithilfe von sowohl angeborenen wie mit erworbenen Lern- und Filtermechanismen, was toleriert oder gar genutzt werden kann, und was als schädlich beurteilt und bekämpft wird – eine feine Balance. Ein noch unbekanntes Virus hat die Chance, sich in den Körper einzubringen und sich dort zu replizieren, bevor der entscheidet, ob und mit welchen Mitteln er es neutralisiert. Das ist der Grund, warum Influenzaviren jedes Jahr mutieren müssen, um Grippesymptome zu erzeugen. In diesem Wissen braucht die Majorität der Menschen jedoch diese Symptome nicht zu fürchten. Man wird in der Regel wenig auf die Exposition reagieren. Und Viren sind nicht darauf aus, ihren Wirt zu töten.

Wie kann ich denn mein Immunsystem stärken?

Die bereits erwähnten Versuche der Charité zum Lungen-Mikrobiom lassen schon erahnen, dass es hier keine Plug&Play-Lösungen gibt. Die Harvard University hat ihre langjährigen Forschungen so zusammengefasst[19]:

Die Idee, Ihre Immunität zu stärken, ist verlockend, aber die Fähigkeit dazu hat sich aus verschiedenen Gründen als schwer fassbar erwiesen. Das Immunsystem ist genau das – ein System, nicht eine einzelne Einheit. Um gut zu funktionieren, braucht es Gleichgewicht und Harmonie. Es gibt noch viel, was die Forscher nicht über die Feinheiten und die Vernetzung der Immunantwort wissen. Bis jetzt gibt es keine wissenschaftlich erwiesenen direkten Verbindungen zwischen Lebensstil und einer verbesserten Immunfunktion.

Das bedeutet aber nicht, dass die Auswirkungen des Lebensstils auf das Immunsystem nicht faszinierend sind und nicht untersucht werden sollten. Die Forscher untersuchen die Auswirkungen von Ernährung, Bewegung, Alter, psychischem Stress und anderen Faktoren auf die Immunantwort, sowohl bei Tieren als auch bei Menschen. In der Zwischenzeit sind allgemeine Strategien für ein gesundes Leben ein guter Weg, um dem Immunsystem die Oberhand zu geben.

Problematisch in dieser Hinsicht scheint bei Covid-19 die Überlagerung mit weiteren Faktoren, wie den Pneumokokken, zu sein, die das körpereigene Filtersystem verwirren und überlasten. Was trägt zu einer solchen Überlastung bei?

Die soziale Komponente

Eine Studie der John Hopkins School of Medicine zeigte auf, dass selbst chronische, subklinische leichte Depressionen das Immunsystem einer älteren Person unterdrücken können[12]:

Die Teilnehmer der Studie waren Anfang 70 und kümmerten sich um jemanden mit Alzheimer-Demenz. Menschen mit chronischer leichter Depression hatten schwächere Lymphozyten-T-Zellreaktionen auf zwei Mitogene, die modellieren, wie der Körper auf Viren und Bakterien reagiert. Die Immunantwort blieb sogar 18 Monate später erniedrigt, und die Immunität nahm mit dem Alter ab. Im Einklang mit der Metaanalyse von 2004 stellte sich heraus, dass der Hauptimmunfaktor die Dauer und nicht die Schwere der Depression war. Und im Falle der älteren Betreuer bedeuteten ihre Depression und ihr Alter einen doppelten Schlag auf ihre Immunität.

Der normale Alterungsprozess macht uns erwartungsgemäß schwächer. Aber eine depressive Gemütslage auf längere Dauer machte hier den Hauptfaktor für ein schlecht funktionierendes Immunsystem aus.

Dies ist nicht nur für ältere Menschen so. Junge Menschen reagieren auf einen Mangel an sozialem Kontakt und Unterstützung, wie die Untersuchung der Carnegie Mellon University an Studenten nach einer Grippeimpfung zeigte[12]:

Kleine Netzwerke und Einsamkeit schwächten unabhängig voneinander die Immunität gegen eine zentrale Impfstoffkomponente. Die Immunreaktion wurde am stärksten durch die Kombination von Einsamkeit und kleinen sozialen Netzwerken geschwächt, ein offensichtlicher gesundheitlicher Stress, dem scheue neue Studenten ausgesetzt sind, die ihre Freundschaftskreise noch nicht aufgebaut haben.

In Bezug auf Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie wären somit die Aspekte ungewollter sozialer Isolierung, sowie die Auswirkungen längerfristiger Erwerbslosigkeit zu bedenken.

Einschränkungen der persönlichen Freiheit müssen im Sinne der Salutogenese nicht nur verständlich und akzeptiert sein, sondern auch absehbar endlich und damit hantierbar.

Auch die positive Bedeutung von Sonneneinstrahlung und Vitamin D, sowie von Bewegung und Körpererleben für das Immunsystem sollte in sinnvolle Maßnahmen mit einfließen. Die Wahrung sozialer Distanz darf für verantwortungsvolle, mündige Bürger nicht zum Hausarrest entarten, der den Spaziergang oder das Joggen an der frischen Luft unterbindet, gar unter massiver Bussgeldandrohung wie derzeit in Spanien und Italien.

Alternativlos?

Basierend auf diesem Wissen, dürfen wir die Erfahrungen von Ländern mit verschiedenen Strategien nutzen, um unserer Politik Orientierungshilfe zu geben.

In Italien, Spanien und Frankreich greifen die Behörden zur Einschränkung von Grundrechten. Auf der anderen Seite wählen Schweden und Island Transparenz und weniger restriktive Maßnahmen als die anderen europäischen Länder. Quarantänemaßnahmen werden der Notwendigkeit angepasst, um den sozialen Stress zu begrenzen.[20][21] Der schwedische Staatsepidemiologe Anders Tegnell warnte, dass es keine „heimliche Formel“ gebe, die exakt vorhersagen könne, wohin der Weg führt[22]:

Die Basisdaten sind so unsicher. Es ist nicht möglich zu wissen.

Eine Aussage von sokratischer Weisheit, die in jede Risikobewertung einfließen sollte.

Wie mache ich meinem Immunsystem das Leben leichter?

Es gibt viele Wege, wie der mündige Bürger seine körpereigene Balance und Selbstregulation fördern kann:

  • Vitamin C durch frisches Obst und Gemüse, Milchsäurebakterien oder Nahrungsergänzungsmittel [23]
  • Vitamin D durch Sonnenlichteinstrahlung, fetten Fisch oder als Nahrungsergänzungsmittel [24]
  • Vitamin A durch Lebertran, Süßkartoffeln, Karotten, zusammen mit etwas Fett [25]
  • Eisen und Zink durch Organfleisch, Ei und Milchprodukte, oder Nahrungsergänzungsmittel [26]
  • Immunmodulatoren mit Heilkräutern wie Echinacea, Baptisia, Thuja, Eleutherococcus, Pelargonium und Uncaria [27][28]
  • Genügend und erholsamer Schlaf [29]
  • Abhärtung, Warm-Kalt-Anwendungen [30][31]
  • Mentales Training und Meditation [31]

Die Volksgesundheit zu erhalten ist eine herausfordernde Aufgabe, insbesondere bei wissenschaftlich ungesicherten Prognosen. Die primäre Aufgabe der Politik ist in diesen Zeiten, das staatliche und private Gesundheitssystem sowie die unabhängige Forschung nach besten Kräften zu fördern. Aus gesellschaftlicher Sicht ist die freie, individuelle Gesundheitsvorsorge eines jeden Mitbürgers der beste Schutzwall gegen die temporäre Überlastung des Gesundheitssystems.


Originalartikel von Thorsten Krüger und Kora Klapp, veröffentlicht am 19.3.2020 auf dem Blog META-Evolution.

Quellen:
[1] https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript126.pdf
[2] https://de.wikipedia.org/wiki/Viren#Erforschungsgeschichte
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/SARS-Pandemie_2002/2003#Abklang
[4] https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-wie-sieht-die-zukunft-nach-dem-ausbruch-aus-a-4f1f91c6-eb02-4423-acbf-06fa25987914
[5] https://www.spiegel.de/panorama/schleswig-holstein-untersagt-touristen-zutritt-a-3ed8bc38-f81d-42fa-8b19-4ce585e9fae9
[6] https://taz.de/Skandinavier-sind-sich-nicht-einig/!5668534/
[7] https://www.tvsh.de/fileadmin/content/Infothek/Download-Center/STB_SH_Sonderveroeffentlichung_WiFa_2018.pdf
[8] https://www.welt.de/regionales/hamburg/article173818053/Schleswig-Holstein-Landeshaushalt-2018-beschlossen.html
[9] https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Coronavirus-Wir-fahren-soziale-Leben-runter,corona718.html
[10] https://www.pressetext.com/news/20111015004
[11] https://www.aerzteblatt.de/nachrichten/55880/Wirtschaftskrisen-erhoehen-Suizidrate
[12] https://www.apa.org/research/action/immune
[13] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4465119/
[14] https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC1361287/
[15] https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2020/daz-11-2020/mit-loeslichem-ace2-gegen-covid-19
[16] https://www.tk.de/techniker/gesundheit-und-medizin/behandlungen-und-medizin/copd/tk-plus-bei-copd/dmp-news/mikroorganismen-in-der-lunge-2059164
[17] https://www.charite.de/forschung/forschung_aktuell/pressemitteilung/artikel/detail/forscher_heben_immunblockade_gegen_bakterien_auf/
[18] https://www.ndr.de/nachrichten/info/coronaskript130.pdf
[19] https://www.health.harvard.edu/staying-healthy/how-to-boost-your-immune-system
[20] https://www.folkhalsomyndigheten.se/smittskydd-beredskap/utbrott/aktuella-utbrott/covid-19/aktuellt-epidemiologiskt-lage/
[21] https://www.covid.is/data
[22] https://www.di.se/nyheter/1400-folj-folkhalsomyndighetens-presskonferens/
[23] http://www.medizinfo.de/immunsystem/selbst/vitaminc.htm
[24] https://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/vorsorge/news/vitamin-d-schluesselhormon-des-immunsystems_aid_487672.html
[25] https://de.wikipedia.org/wiki/Vitamin_A
[26] https://www.focus.de/gesundheit/ernaehrung/gesundessen/zink-hilft-bei-erkaeltung-zink-staerkt-immunsystem-haut-und-naegel_id_4723229.html
[27] https://www.aerzteblatt.de/archiv/8114/Pflanzliche-Immunmodulatoren-vermindern-Stressreaktionen
[28] http://phytotherapie.at/08_Bauer%20mod..pdf
[29] https://www.haz.de/Nachrichten/Wissen/Uebersicht/Neue-Studie-Wie-Schlaf-das-Immunsystem-staerkt
[30]https://www.focus.de/gesundheit/gesundleben/alternativmedizin/hydrotherapie/kneipptherapie/abhaertung_aid_21239.html
[31] https://www.planet-wissen.de/video-kaelte-trainiert-das-immunsystem–das-beispiel-wim-hof-100.html

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